Waidhofen gemeinsam gestalten

Auftakt zur Präsentation der Umfrage-Ergebnisse mit Workshop

Zu Jahresbeginn startete die Stadt Waidhofen mit Unterstützung der NÖ Dorf- und Stadterneuerung eine Bürgerumfrage. Dieser Partizipationsprozess dient als Grundlage für die weitere Entwicklung der Ortsteile sowie des Stadtgebietes. Vergangene Woche präsentierte Irene Kerschbaumer (NÖ Dorf- und Stadterneuerung) die Ergebnisse aus 1400 eingelangten Fragebögen im Kristallsaal. Im Anschluss wurden diese in Gruppen diskutiert.

Die Fragebögen bezogen sich auf die Entwicklung der Ortsteile Windhag, St. Leonhard am Walde, Konradsheim und St. Georgen in der Klaus sowie auf das Stadtgebiet. In jedem Ortsteil beteiligten sich rund 150 Personen, der Rest der Umfragebeteiligung entfällt auf das zentrale Gebiet der Stadt. Besonders erfreulich ist die große Anzahl an selbst verfassten Projektideen. „Allein bei der Frage nach allgemeinen Projekten wurden über 1.400 Nennungen abgegeben“, berichtet Prozessbegleiterin Irene Kerschbaumer.

Ergebnisse der Umfrage
Drei Viertel der Befragten stufen ihre Heimatstadt als „traditionell“ ein, gefolgt von den Werten „verwurzelt“, „gemeinschaftlich“ und „selbstbestimmt“. Bürgermeister Werner Krammer dazu: „Dieses Ergebnis zeigt sehr gut woher Waidhofens Stärke rührt. Tradition und Miteinander sind der Grundstein für den erfolgreichen Weg unserer Stadt in die Zukunft. Jetzt geht es darum das zukunftsorientierte Element noch intensiver zu betonen, um uns gemäß unserer Stadtmarke als progressive Stadt am Land zu positionieren.“ Über 85 % der Personen führten ins Treffen, dass sie gerne in Waidhofen an der Ybbs leben.

Bei der Frage nach Beteiligungsmöglichkeiten und Informationsangeboten zeigt sich ein einheitliches Bild über alle Einzelfragebögen: Rund die Hälfte der befragten Bevölkerung fühlt sich ausreichend über das Geschehen in der Stadt informiert, jeder Fünfte betont, dass er auch in die Entscheidungsprozesse involviert sei. Im Rahmen des Auftaktworkshops wurde die Idee geboren, solche Umfragen regelmäßiger durchzuführen und eine Anlaufstelle für interessierte Projektträger einzurichten.

Bei den Projekten zur Innenstadtentwicklung wurde die Stärkung als Handels- und Dienstleistungszentrum, die Erhaltung des Wochenmarkts und die Gewährleistung von ausreichend Parkplätzen in Stadtnähe als die drei wichtigsten Vorhaben eingestuft. Im Bereich Ökologie ist den Menschen am wichtigsten, den Zugang zur Ybbs auszubauen.

Bei den offenen Nennungen dominierte ein Thema ganz klar: die Erweiterung des Gastronomieangebots in der Stadt, an zweiter Stelle folgte leistbares Wohnen.

Im Bereich Mobilität wird der besseren Anbindung der Ortsteile an das Stadtzentrum, der Aufwertung des Hauptbahnhofs und dem Ausbau des Radwegnetzes die höchste Priorität zugemessen. Am unwichtigsten stufen die Befragten den Erhalt des E-Scooter-Verleihs ein.

Auch die Wohlfühlorte der Waidhofner wurde abgefragt: Hier sind die Favoriten ganz klar der Buchenberg, die Ybbs und die Innenstadt. Kontrovers wird der Schillerpark gesehen, dieser wurde am öftesten als „Unwohlort“ genannt.

Im Energie-Bereich wird ein Maßnahmen-Mix begrüßt, den meisten Zuspruch erlebte die Weiterentwicklung der Wasserkraft, gefolgt von der energieautarken Gemeinde und einer Photovoltaik-Offensive.

Das Bild in den Ortsteilen
In den Ortsteilen wurden die Schwerpunkte sehr ähnlich beschrieben: In Konradsheim wurden die Erhaltung von Kindergarten und Volksschule sowie die Stärkung des Dorflebens und der Vereine als wichtigste Vorhaben eingestuft – ebenso in St. Georgen in der Klaus, wo auch ein neues Gasthaus im Zentrum hoch im Kurs steht. In St. Leonhard am Walde wurde bei den offenen Nennungen sehr häufig auf die Schaffung eines Vereinshauses als multifunktionales Gebäude und Aushängeschild des Dorfes hingewiesen. In Windhag wurde der Geh- und Radweg Urltal als neue Projektidee mehrmals angeführt. Dorfleben, Vereine, Feuerwehr und Bildungseinrichtungen landeten auch hier im Spitzenfeld.

Die Präsentationstermine in den Ortsteilen finden Sie auf www.waidhofen.at/stadterneuerung